Som Tam ist ein sonniger, würziger Salat, der aus unreifer grüner Papaya entsteht. Ursprünglich aus der Isaan-Region Thailands stammend, hat er sich weltweit zu einem beliebten Street-Food-Highlight entwickelt. Die Magie des Gerichts liegt in der perfekten Balance aus sauer, salzig, süß und scharf – eine Balance, die durch das richtige Verhältnis von Papaya, Dressing und Crunch entsteht. Ob als Beilage zu gegrilltem Fleisch, als Vorspeise oder als erfrischender Hauptbestandteil eines Menüs – Som Tam überzeugt durch Frische, Knackigkeit und eine wohltuende Schärfe.
Varianten
– Klassisch Thai/Isaan: Die Standardvariante setzt auf fingerdicke Papayastreifen, grüne Bohnen, Tomaten, geröstete Erdnüsse, getrocknete Garnelen, Chilischoten, Knoblauch sowie ein Dressing aus Limettensaft, Fischsauce und Palmzucker. Der Kontrast zwischen der knackigen Papaya und dem cremigen Dressing macht den Salat so charakteristisch.
– Som Tam Pu Pla Ra (Pla Ra-Variante): In vielen Isaan-Versionen verleiht Pla Ra, einem fermentierten Fischsauce-Produkt, dem Dressing eine tiefe salzige Note und ein intensiveres Aroma. Diese Variante ist besonders würzig und kann deutlich schärfer ausfallen, je nach Menge des Pla Ra.
– Laotische Variante: In Laos variiert der Salat oft im Dressing und in der Textur. Er erinnert an Som Tam, verwendet aber manchmal andere Fischsaucenbestandteile oder fermentierte Würzmittel. Die Papaya bleibt der Star, doch die Balance von Schärfe, Säure und salziger Tiefe kann etwas anders ausfallen.
– Vegetarische/vegane Versionen: Um den Salat vegetarisch oder vegan zu machen, ersetzt man Fischsauce durch Sojasauce, Tamari oder eine Aromaeinlage wie Pilzsauce. Dried shrimp entfallen, stattdessen bleibt der charakteristische Crunch durch Erdnüsse oder geröstete Sesamsamen erhalten.
– Som Tam Khai Khao (mit eingelegtem Ei): Eine besonders schmackhafte Variante, bei der ein eingelegtes oder halbgoldenes Salz-Ei (Khai Khao) als Topping hinzugefügt wird. Dieses Ei bringt zusätzliche Textur und einen salzigen, reichhaltigen Geschmack mit.
– Frucht- und Gemüsevariationen: Neben Papaya werden auch andere grüne, feste Früchte experimentell genutzt – etwa grüne Mango oder Papaya in unterschiedlichen Reifestufen – um eine ähnliche, aber individuelle Geschmacksrichtung zu erzielen. Gemüse wie grüne Bohnen bleiben oft erhalten, können aber je nach Region variieren.
Schärfe
– Typische Schärfequelle: Chilischoten (oft Thai Bird’s Eye oder ähnliche Sorten) geben dem Som Tam seinen typischen Kick. Die Schärfe lässt sich durch die Anzahl der Chilischoten, deren Größe und ob man die Samen entfernt, steuern.
– Mild bis kultiviert scharf: Wer es milder mag, verwendet weniger Chili oder entfernt die Samen, die den größten Hitzekick liefern. Zunächst eine kleine Menge Chili hinzufügen, dann nach Bedarf nachwürzen.
– Sehr scharf: Für eine intensive Schärfe kann man zusätzlich zerdrückte Chilischoten oder ganze Chili-Schoten in den Mortar geben. Die Schärfe wird oft mit der Säure des Limettensafts und der Salzigkeit des Fischsaucen-Dressings ausbalanciert, sodass der Hitzegrad zwar hoch, aber nicht überwältigend wird.
– Vegane Alternativen und Schärfe: Auch veganer Som Tam kann extrem scharf sein, wenn Chili und scharfe Würze ungebremst verwendet werden. Achte darauf, die Schärfe schrittweise zu erhöhen und zwischendurch abzuschmecken.
– Tipps zur Kontrolle der Schärfe: Wenn der Salat zu scharf geraten ist, hilft ein wenig Zucker oder Limettensaft, um die Schärfe auszubalancieren. Serviere ihn mit milder Begleitung wie Klebreis oder einem neutralen Salat, der die Hitze mildert.
Crunch
– Warum Crunch so wichtig ist: Die Textur verleiht dem Som Tam seinen charakteristischen Reiz. Die Papaya wird in dünne, knackige Streifen geschnitten, die Bohnen bleiben bissfest, und die gerösteten Erdnüsse setzen einen trockenen, nussigen Kontrapunkt.
– Papaya-Textur pflegen: Am besten nimmt man unreife Papaya, sobald sie geputzt ist, direkt zu Beginn des Zubereitens in feine Streifen. Zu viel Vor- oder Nachziehen mit Dressings kann die Papayastreifen matschig machen, daher empfiehlt es sich, Papaya erst kurz vor dem Servieren mit Dressing zu vermengen.
– Erdnüsse und Crunch-Extras: Geröstete Erdnüsse geben zusätzlichen Crunch und Aroma. Man kann auch geröstete Sesamsamen, dünne Garnelenchips oder knusprige Schalotten hinzufügen, um die Textur weiter zu erhöhen.
– Langsam runterschlingen oder sofort servieren: Der Crunch des Som Tam hält am besten, wenn man ihn frisch zubereitet und sofort serviert. Wenn er zu lange steht, beginnt die Papaya, Feuchtigkeit zu ziehen, und die Textur verliert an Knackigkeit.
Grundrezept (Basis, 2–3 Portionen)
– Zutaten:
– 1 kleine unreife grüne Papaya, geschält und in feine Stifte geschnitten
– 6–8 grüne Bohnen, in ca. 2 cm lange Stücke geschnitten
– 6 Kirschtomaten, geviertelt
– 2–3 Knoblauchzehen
– 2–3 rote Chilischoten (je nach Schärfewählt)
– 2–3 EL Limettensaft
– 1–2 EL Palmzucker (oder brauner Zucker)
– 2–3 EL Fischsauce (Nam Pla) oder vegane Alternative
– 1 EL getrocknete Garnelen, fein gehackt (optional)
– 1–2 EL geröstete Erdnüsse, grob gehackt
– Zubereitung:
1. Papaya-Stifte in einem Mörser grob. Knoblauch und Chili grob zerdrücken.
2. Palmzucker hinzufügen und mit dem Mörser weiter zerstoßen, bis eine feine Paste entsteht.
3. Limettensaft und Fischsauce (oder vegane Alternative) hinzugeben und erneut vermischen.
4. Papaya, Bohnen und Tomaten in den Mörser geben. Mit leichten Schlägen die Papayastreifen etwas zerdrücken, damit sie das Dressing aufnehmen, aber nicht matschig werden.
5. Getrocknete Garnelen unterheben (falls verwendet). Mit Erdnüssen bestreuen.
6. Abschmecken – Nach Bedarf mehr Limette, Zucker oder Fischsauce hinzufügen, bis die Balance aus sauer, süß, salzig und scharf erreicht ist.
7. Sofort servieren oder kurz ruhen lassen, damit sich die Aromen verbinden, aber die Papaya knusprig bleibt.
Serviervorschläge
– Beilage oder Hauptbestandteil: Som Tam passt hervorragend zu gegrilltem Fleisch, gebratenem Fisch oder zu klebrigem Reis (glutinöser Reis). In vielen Restaurants wird er als erfrischender Auftakt oder als leichter Hauptgang angeboten.
– Ergänzende Gewürze: Man kann fein gehackte Erbsen, Korianderblätter oder Frühlingszwiebeln zum Schluss über den Salat geben, um Frische und Farbe zu erhöhen.
– Temperatur: Som Tam wird am besten kalt oder bei Zimmertemperatur serviert. Zu warme Temperaturen können die Frische der Papaya und die Spannung der Aromen mindern.
Tipps für Zu Hause
– Frische Papaya ist der Schlüssel. Wenn sie zu reif ist, verliert sie die knackige Struktur. Eine grüne Papaya mit grünen Bohnen sorgt für das typisches Crunch-Erlebnis.
– Verlässliche Balance: Die Balance aus Limette, Fischsauce und Palmzucker ist essenziell. Beginnen Sie mit weniger Fischsauce und Zucker, und arbeiten Sie sich vorsichtig vor, bis die perfekte Harmonie erreicht ist.
– Vegane Optionen leicht gemacht: Verwenden Sie Sojasauce oder eine Pilz- oder Tamarinden-basierte Alternative statt Fischsauce. Dried Shrimp weglassen; der Salat bleibt aromatisch, kann aber etwas weniger Tiefe haben.
– Kürzere Mazerationszeit: Wenn man Papaya und Dressing früh zusammenführt, kann die Papaya etwas weicher werden. Für mehr Crunch lieber kurz bevor dem Servieren vermengen.
Warum Som Tam so beliebt bleibt
– Frische, die man schmeckt: Die Kombination aus knackiger Papaya, frischen Tomaten und einer scharf-würzigen Dressingbasis wirkt sowohl befreiend als auch befriedigend.
– Vielseitigkeit: Es passt zu verschiedensten Speisen, von Fleisch bis zu vegetarischen Gerichten, und lässt sich leicht an lokale Zutaten anpassen.
– Kulturelle Tiefe: Die Isaan-Tradition verleiht dem Gericht eine Geschichte, die man schmeckt: eine Mischung aus Einfachheit, Herzlichkeit und regionaler Küche.
Abschluss
Som Tam verkörpert die Essenz der thailändischen Straßennahrung: schnelle Zubereitung, frische Zutaten, schmeckbare Kontraste und eine Prise Mut, Neues zu probieren. Mit Varianten, die von klassisch bis exotisch reichen, bleibt der grüne Papayasalat spannend. Ob man den Fokus stärker auf Schärfe legt, oder den Crunch mit mehr Erdnüssen betont – am Ende zählt die Balance der Aromen im perfekten Moment am Gaumen. Wenn Sie ihn selbst zubereiten, probieren Sie sich durch die Varianten, spielen Sie mit Schärfe und behalten Sie den Crunch im Blick – so entsteht Ihr eigenes Som Tam, so grün, so frisch, so unverwechselbar.
No responses yet